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Donnerstag, 29. November 2018

Flebbe, Lucie - Jenseits von Wut



Klappentext:
Knall auf Fall steht Edith ›Eddie‹ Beelitz mit ihrer kleinen Tochter Lotti auf der Straße: Ehemann Philipp war eindeutig die falsche Wahl. Weil bei der Bochumer Polizei Personalnotstand herrscht, kann Eddie kurzfristig in ihren ungeliebten Beruf zurückkehren, und das sogar in Teilzeit bei den Mordermittlern. Die haben gut zu tun: Vor dem Jobcenter liegt die Leiche der arbeitssuchenden Ronja Bleier – sie wurde brutal erschlagen. Eddie, die gehofft hatte, nur Schreibarbeiten übernehmen zu müssen, ist überfordert. Wie soll ausgerechnet sie dabei helfen, einen Mord aufzuklären?

Das Buch besteht eigentlich aus zwei Erzählungen, einmal der von Zombie und der von Eddie. Anfangs war ich etwas irritiert beim Wechsel  der Kapitel bzw. Erzähler und musste mich immer erst kurz orientieren.  Mit der Zeit fand ich mich immer besser ins Buch rein, ich war von Kapitel zu Kapitel immer gefesselter von Eddies Geschichte. Zombie allerdings war immer sehr suspekt und löste Unbehagen aus.

Eddie versucht nach der Trennung von ihrem Herrsch- und Geltungssüchtigen Mann, ihr Leben in den Griff zu kriegen. Nicht ganz einfach mit einer kleinen Tochter und dem stressigen Arbeitsleben als Polizistin. Phillip versucht ihr das Leben schwer zu machen, selbst vor drastischeren Mitteln schreckt er nicht zurück. Doch nach und nach kämpft sich Eddie mit Hilfe ihrer neuen Nachbarschaft, und vor allem mit Hilfe von Mütze, zurück in ein selbstbestimmtes Leben.

Man erfährt immer mehr von diesem ominösen Zombie, Häppchenweise bekommt man Teile seines Lebens serviert, diese machen ihn nicht wirklich sympathischer. Man wird immer interessierter an ihm, wer ist er? In welchem Zusammenhang stehen Eddie und er?

Und dann, Wow, was für ein Ende! Das hat mich wirklich begeistert. Vor allem da die Autorin ihre Leser das ganze Buch über im unklaren lässt, wer welche Rolle spielt. Der Spannungsbogen steigt von Kapitel zu Kapitel und wird kontinuierlich hoch gehalten ohne abzuschlaffen oder zu langweilen. Durch den Wechsel zwischen Zombie und Eddie gewinnt die Geschichte immer mehr an Fahrt, was durch die immer kürzer erscheinenden Kapitel von Zombie auch noch angefeuert wird. Diese Passagen sind erschreckend, so realitätsnah beschreibt die Autorin die Gedanken von Zombie. Mit ausdrucksstarken Sätzen schafft sie eine düstere Atmosphäre als Zombie, zu Eddie jedoch fühlt man sich unweigerlich hingezogen, so sympathisch wird Eddie dargestellt.

Jenseits von Wut ist der Auftakt einer Trilogie, 2019 soll der zweite Teil erscheinen. Ich freue mich schon sehr darauf, mehr von Eddie zu lesen.

5 von 5 Sternen

Grafit Verlag

Erscheinungsdatum: 08/2018,

ISBN 978-3-89425-587-9

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