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Mittwoch, 28. November 2018

Kolb, Alexandra - Rindviehdämmerung

Das Buch hat mich neugierig gemacht, als ich es in einer Leserunden-Verlosung entdeckt hatte. Das Cover hat mich sofort angesprungen, der Titel sowie die Bezeichnung Heimatthriller versprechen ein spannendens und düsteres Lesevergnügen.


Ich wurde nicht enttäuscht....




Klappentext:
Kathie Mühlbauer jobbt als Kellnerin in einem oberbayerischen Landgasthof. Aufgewachsen in einer Sektenkommune, hat sie immer noch mit psychischen Problemen zu kämpfen. Als die Gattin des millionenschweren "Brezen-Barons" unter mysteriösen Umständen ums Leben kommt, gerät Kathi ins Visier der Ermittler. Ihr Freund Joshi verändert sich beängstigend. Das Jagdhaus von Oma Lore wirkt zunehmend düster. Und sogar die Kühe auf der Weide scheinen Kathi warnen zu wollen...



Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, man kommt sehr gut ins Buch rein und ist gleich zu Anfangs mitten im Geschehen. Die Gattin des Brezenbarons kommt ums Leben. Schon bei diesem ersten merkwürdigen Todesfall merkt man, dass das Buch kein Krimi oder Thriller mit Heimattouch im eigentlichen Sinne ist. Je weiter man im Buch vorankommt, desto düsterer wird die Geschichte. Andi, ein sensibler Polizist, wird in die Ermittlungen miteinbezogen, freundet sich dabei sogar etwas mit Kathi an. Gemeinsam erleben sie nervenaufreibende Tage, die sie fast an ihrem Verstand zweifeln lassen. Die Autorin beschreibt dabei die Gedanken der Figuren sehr gut bzw lässt sie viel denken, dadurch fühlt man sich den Figuren nahe und kann sich besser in sie hinein versetzen. Unzufriedenheit, Entsetzen und Hilflosigkeit kommen dadurch sehr gut rüber.

Der Spannungsbogen steigt relativ zügig, die Autorin versteht es hervorragend, diesen auch das ganze Buch über aufrecht zu halten. Schon bald geschehen noch mehr mysteriöse Dinge, das Buch nimmt immer mehr an Fahrt auf, mit einem normalen Thriller im eigentlichen Sinn hat es nun nichts mehr zu tun, ist aber sauspannend ;-) Das hat mich auch nicht beim lesen beeinträchtigt, ich habe mich einfach auf die Geschichte eingelassen.

Sehr gut gefällt mir, das man die Angst richtig spüren kann, die Figuren kommen authentisch rüber, auch wenn die Story etwas abgehoben ist. Aber diese Mischung ist perfekt.

Auch wenn am Ende noch ein paar Fragen offen sind, hat die Autorin es geschafft, ein dem Buch würdiges Ende zu verschaffen. Da es ein offenes Ende ist, dürfen wir uns wohl auf ein weiteres Buch mit Kathi und Andi freuen.

Wer allerdings einen Heimatthriller mit dem typischen Humor und den grantelnden Ermittlern erwartet, wird enttäuscht sein. Das Buch ist eindeutig in Richtung Mystery einzuordnen, gespickt mit ein klein wenig Horror. Trotzdem, oder gerade deswegen, gibt es eine ganz klare Lese-Empfehlung von mir.




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